BIEDERMEIER / VORMÄRZ / JUNGES DEUTSCHLAND

Allgemeines über die Epoche

Der Zeitraum zwischen den Befreiungskriegen und der Revolution 1848 wurde durch die Restauration geprägt.

Die Verschärfung der Pressezensur und der liberalen Unterdrückung hatten einen starken Einfluss auf die Literatur dieser Zeit. Daraus entstanden zwei wichtige literarische Richtungen:

- "Biedermeier" bezeichnete die unpolitische Dichtung. Der Rückzug ins Private und konservative Vorstellungen sind die Kennzeichen dieser Zeit. Wurde auch verwendet, um die bürgerlich beschauliche Wohnkultur zu beschreiben.

- Autoren des "Jungen Deutschland" setzen sich mit der politischen Situation auseinander, lehnten die absolutistische Staatsform ab und forderten politische Meinungsfreiheit. Ihre kritischen und satirischen Äusserungen bringen die Autoren mit der Obrigkeit in Konflikt, weshalb einige ins Exil geschickt wurden und verschiedene Schriften verboten wurden.

Wichtigste Vertreter / Werke

  • ADALBERT STIFTER (1804 - 1875) - Brigitta
  • HEINRICH HEINE (1797 - 1856) - Ein Wintermärchen
  • GEORG BÜCHNER (1813 - 1837) - Woyzeck

Biedermeier Zusammenfassung

  • Abgeleitet von L. Eichdrodts Parodie auf das Spiessbürgertum
  • Fiktive Figur "Gottlieb Biedermeier"
  • Soll auf bürgerliche Wohnkultur übertragen werden
  • Beschreibt das biedere, häusliche und konservative der Bürger
  • Später als Beschreibung der Möbel zu dieser Zeit benutzt

Vormärz Zusammenfassung

  • Literarische Periode zwischen 1815 und 1848 - kurze Periode, aber grosse Bedeutung
  • Menschen wollen von keinem König oder Kaiser beherrscht werden.
  • Unterdrückung der liberalen Gedanken
  • Demonstrationen und Aufstände
  • Hielt an bis Märzrevolution 1848 der Jungdeutschen => Name Vormärz

Junges Deutschland Zusammenfassung

  • Gruppe von Autoren, die eine politische und sehr gesellschaftskritische Literatur hervorbrachte
  • ab 1818, Höhepunkt 1835
  • Durch politische Literatur wehrten sie sich gegen die Restauration und gegen den Absolutismus
  • Für soziale Gerechtigkeit, Freiheitsrechte und Menschenrechte
  • Schrieben gegen die Zensur
  • Wurde 1835 verboten

Brigitta - Adalbert Stifter

Zusammenfassung => Kapitelnamen

Den eigentlichen Kern der Handlung entfaltet Stifter erst nach einer langen Einleitung, die zwei, von insgesamt vier Kapitel des Buches beansprucht. Der Erzähler, der aus der Ich-Perspektive erzählt und dessen Name man nie erfährt, hatte auf seiner letzten ziellosen Reise in Neapel einen Major kennengelernt, der ihm sogleich sehr beeindruckte und der ihm nicht mehr aus dem Kopf ging. Nach zwei Jahren wurde der Erzähler vom Major auf sein Schloss oder Gut in der ungarischen Steppe eingeladen. Seine Wanderung zu seinem Gastgeber, war aber nicht zielgerecht und er wanderte monatelang in Ungarn herum, bis er das Schloss des Majors fand, womit sich das erste Kapitel des Buches, mit der Bezeichnung "Steppenwanderung" beschäftigt.
Der Erzähler begegnet im ersten Kapitel auch schon Brigitta. Er trifft sie unbekannterweise in der Nachbarschaft an und fragt sie nach dem Weg. Zunächst hält er sie für einen Mann, und dann als sie ihm Auskunft gibt für eine Bedienstete, die er mit Geld für ihre Freundlichkeit belohnen will.
Im zweiten Kapitel, "Steppenhaus" beschreibt der Erzähler den Alltag auf dem Schloss, das Verhältnis zwischen Gutsherren und Untertanen. Er erklärt das wirtschaftliche und soziale Engagement und die Vielfältigkeit seiner Interessen.
Vor der Begegnung mit Brigitte entfaltet der Erzähler im Kapitel "Steppenvergangenheit" die Vorgeschichte ihres Schicksals.
Brigitta ist als hässliches und von der Umgebung abgelehntes Mädchen aufgewachsen. Trotzdem zieht sie die Liebe des weltgewandten Stephan Murai, so der Name des Majors, auf sich. Zuerst lehnt sie die Liebe des Majors ab: "Ich weiss, dass ich hässlich bin, darum würde ich eine höhere Liebe fordern, als das schönste Mädchen dieser Erde. Ich weiss nicht, wie hoch, aber mir ist, als sollte sie ohne Mass und Ende sein. Sehn Sie -> da nun dies unmöglich ist, so werben sie nicht um mich."
Doch Murai gewinnt sie schließlich dennoch zur Frau und sie bekommen auch einen Sohn. Die Ehe verläuft zunächst glücklich, doch dann wird Murai Brigitta wegen einer jungen, hübschen Frau untreu. Sie verlässt Murai und zieht mit ihrem Sohn Gustav auf das Gut Maroshley, dass das Stammgut ihrer Familie ist, und beginnt die Öde um das Gut zu bebauen und zu bewirtschaften.
Nach fünfzehn Jahren lässt sich Murai in der Nachbarschaft von Maroshley auf seinem Landsitz Uwar nieder. Doch beide, Brigitta und Murai schrecken vor einem gemeinsamen Leben zurück und beschliessen, aus Angst vor erneuter Enttäuschung ein freundschaftlich - nachbarschaftliches Verhältnis zu pflegen: "dass Aufrichtigkeit, dass gleiches Streben und Mitteilung zwischen ihnen herrschen sollte, aber weiter nichts; an diesem sittlich festen Altare wollen sie stehenbleiben, vielleicht glücklich bis zum Lebensende..."
Im letzten Kapitel "Steppengegenwart" sollte sich dieses freundschaftlich -> nachbarschaftliches Verhältnis jedoch ändern.
Als ihr Sohn Gustav, der nicht weiss, dass Murai sein Vater ist, den er aber in den Himmel pries und liebte, von Wölfen angefallen wird, rettet ihm Murai das Leben. Am Krankenbett fallen sich Brigitta und Murai wieder in die Arme: "Sie waren wie zwei Menschen, von denen eine große Last genommen ist. Die Welt stand wieder offen." 

Quelle: http://www.schultreff.de/referate/deutsch/r0625t00.htm

Weiterer Link mit Zusammenfassung:

http://www.zum.de/Faecher/D/BW/gym/Novellen/stifter.htm

Woyzeck - Georg Büchner

Georg Büchners Dramenfragment „Woyzeck“ handelt von dem Soldaten Franz Woyzeck, der sich, um seine Freundin Marie und das gemeinsame uneheliche Kind finanziell unterstützen zu können, zusätzlich zu der Tätigkeit für seinen Hauptmann für ärztliche Versuchszwecke hergibt. Woyzeck wird von dem Arzt neben dem physischen Missbrauch durch eine Erbsendiät auch psychisch ausgenutzt und gedemütigt. Als sich sowohl seine physische als auch psychische Konstitution immer weiter verschlechtern, findet er heraus, dass seine Freundin Marie eine Affäre mit dem Tambourmajor begonnen hat, woraufhin er Stimmen hört, die ihm die Ermordung Maries befehlen. Daraufhin kauft sich Woyzeck ein Messer und ersticht Marie unter wirren Ausrufen während eines gemeinsamen Spaziergangs am Ufer eines Sees.