SPÄTES MITTELALTER, HUMANISMUS, RENAISSANCE & REFORMATION

Allgemeines über die Epoche

Zwischen dem 14. und 16. Jahrhundert erlebte Europa grosse gesellschaftliche Veränderungen: Niedergang des Rittertums & der höfischen Kultur, Aufkommen der Städte mit dem neuen Stand der Bürger. Dies hatte auch einen starken Einfluss auf die Sprache, welche auch die Grundlage für Luthers Bibelübersetzung in der Reformzeit war, die wiederum für die Verbreitung der neuhochdeutschen Sprache sorgte. Auch der Druck sorgte für eine rasche Ausbreitung des lebensnahen Deutschs.

Ständeordnung im späten Mittelalter:

1. Stand = Klerus & Adel

2. Stand = Bürger

3. Stand = Bauern

Wichtigste Vertreter / Werke

  • MARTIN LUTHER (1483 - 1546) - Bibelübersetzung
  • HANS SACHS (1494 - 1576) - Meisterlieder, Schauspiele, Fastnachtsspiele
  • HERMANN BOTE - Till Eulenspiegel
  • Die Schildbürger

Die Renaissance

Traditionen der Kirche wurden immer mehr in Frage gestellt, sodass sich gebildete Menschen durch ihr wachselndes Selbstbewusstsein in den Mittelpunkt ihres Denkens stellten.

Diese Neue Weltansicht wurde HUMANISMUS genannt.

Latein war die Weltsprache der Gebildeten. Um in Deutschland die Neuhochdeutsche Sprache zu verbreiten bedurfte es eines Werkes, das wirklich alle Menschen lasen, die damals lesen konnten (ca. 3% der Bevölkerung): Die Bibel, welche dann von Martin Luther übersetzt wurde. Durch den Buchdruck konnte sie schnell vervielfältigt werden und so lernten ganze Generationen mit der Lutherbibel lesen.

Eulenspiegelgeschichten - Hermann Bote

Eule = Weisheit, Spiegel = Spiegel vorhalten / Wahrheit zeigen

entzaubernd, Wirklichkeit aufdecken.

In 96 Historien werden die Schelmenstreiche dieses rauen Zeitgenossen beschrieben, der nicht nur ein Schalknarr war, sondern auch als fauler Gelegenheitsarbeiter, Gauner, Zechpreller, Bauernfänger und Beutelschneider, der verspottete, betrog und erpresste, beschrieben wird.

Eulenspiegel ist aber nur nach außen hin ein Narr. Schaut man genauer hin, so sieht man, dass er seinen Mitmenschen an Denkvermögen, Scharfsinn und Witz überlegen war. In einer seiner Geschichten sagte ihm der Bäcker spöttisch und scherzhaft, er solle doch Eulen und Meerkatzen backen. Und so formte Till Eulenspiegel den Teig zu Eulen und Meerkatzen. In seinen Schelmenstreichen stellte er sich mit Schläue dumm und nahm jedes Wort seiner Mitmenschen stets wörtlich. Damit hielt seinen Mitmenschen den Spiegel vor und zeigte ihnen so ihre Schwächen und Verfehlungen. Mittels Gelächters und Schadenfreude setzte er sie öffentlich der scharfen, aber nicht ausgesprochenen Kritik aus und deckte so auch die Missstände seiner Zeit auf.