Römische und Keltische Schweiz

Keltisches Europa im 4.&3. Jhd. v. Chr.

Bronzezeit & Pfahlbauer

Wichtigste Merkmale der Bronzezeit ist die zunehmende Verwendung der Bronze, die Stein, Silex und Holz nie ganz verdrängt, sowie die sich im Fundgut abbildende gesellschaftliche Hierarchisierung. Von zahlreichen Funden wissen wir von den damaligen Seeufersiedlungen, sog. «Pfahlbausiedlungen», welche die vielen Vorteile des Seeufers zu nutzen wussten: günstiger Baugrund, der See als Nahrungsmittelreservoir und Verkehrsweg, ferner Schutz vor feindlich gesinnten Mitmenschen, Bodenbewirtschaftung, Verfügbarkeit von Ressourcen (Boden, Wasser, Wald, Rohstoffe), verkehrsgeographisch günstige Lage. Hauptsächlich betrieb man Ackerbau und Viehzucht als Selbstversorger, ging aber auch noch Jagen und Sammeln. Die Dorfgemeinschaften wurden grösser, zahlreicher und fanden sich nun vermehrt auch in den Alpen.

Die Herstellung von Metall ist deshalb so wichtig, da damit viel bessere Werkzeuge und Waffen hergestellt werden konnten. Dies führte zu neuen Arbeitsstellen, da mehrere Arbeitsschritte nötig waren. Allerdings hatte dies auch eine Hierarchisierung zur Folge, da diese Menschen in der Gesellschaft höher standen => Unterschied arm & reich grösser. 

Leben der Pfahlbauer: Mythos oder Realität?

Bild 1: Häuser im Wasser, Bekleidung aus Fellen, Waffen, kräftig, gefährlich, Krieger, muskulös =>Idealvorstellung

Bild 2: Häuser am Land, Kleidung aus "Stoff", Werkzeuge, alltägliche Situation, freidlich, Gemeinschaft, Normaldarstellung.

Wieso so unterschiedliche Darstellungen?

Im 19. Jhd. hat man solche Darstellungen mehr anhand von Vorstellungen und Vermutungen gemacht. Zudem ist es kurz nach 1848, als die Schweiz gegründet wurde, weshalb es vielleicht auch den Ursprung der Schweizer darstellen sollte, stark und heldenhaft => Identitätsfindung
Im 20. Jhd. konnten sie mehr und genauere Dinge beweisen aufgrund der Forschung.

Eisenzeit

In den letzten acht vorchristlichen Jahrhunderten wird Eisen zum wichtigsten Werkstoff für Geräte und Waffen – daher die Bezeichnung Eisenzeit (800-15 v.Chr.). Eisen weist gegenüber zu Bronze einige Vorteile auf; 1. ist es keine Legierung, weshalb es härter ist und auch nicht mehrere Rohstoffe von weit entfernt importiert werden müssen, da es Eisenerz im Jura und in den Alpen gab. Wegen den Klimaveränderungen waren die Menschen gezwungen, ins Landesinnere zu ziehen und dort ihre Siedlungen zu errichten. dort entstanden burgähnliche Höhensiedlungen oder Herrenhöfe, welche den Erzabbau und den Handel leiteten.

In dieser Zeit kam auch der Begriff "Kelten" das erste mal vor, der das Volk, welches zu dieser Zeit einen grossen Teil Europas besiedelte, beschreibt. Die Zeit endet mit den Alpenfeldzügen durch römische Feldherren. Mit der Einverleibung in das römische Reich verschwanden die Kelten zwar nicht, nahmen aber immer mehr die Lebensform ihrer Eroberer an.

Christentum im römischen Reich

Ursprung und Ausbreitung

Das Christentum entstand zur Zeit der römischen Herrschaft in Palästina zu beginn des 1. Jhd. Es geht zurück auf die Anhänger des jüdischen Wanderpredigers Jesus von Nazareth. Von dort verbreiteten diese sogenannten Apostel ihren Glauben, was ihnen gut gelang, da im Gegensatz zu der jüdischen Religion, welche nur das jüdische Volk anspricht, sich hier alle Menschen betroffen fühlten, unabhängig von Alter, Herkunft oder Kultur.

Duldung und Verfolgung

Die fremde Christliche Religion wurden im römischen Reich geduldet und förderte somit dessen Ausbreitung noch mehr. Doch obwohl sie geduldet wurden, sich friedlich verhielten und ihre Steuern zahlten, verstanden die Menschen nicht, weshalb sie für den Kaiser und die Staatsgötter Opfergaben verweigerten. Zudem hatten sie mit vielen Vorurteilen zu leben, wie etwa Kindermörder, Staatsfeinde, Deserteure und Kriminelle.

Als Rom tagelange brannte, schob man die Schuld auf die Christen, weshalb auch viele verfolgt, gequält und hingerichtet wurden.

Konstantinische Wende

Im 3. Jhd. wurden die Christen nicht mehr von einzelnen Leuten, sondern vom Staat angeklagt. Die erste allgemeine Christenverfolgung begann. Trotz aller Bemühungen, den christlichen Glauben komplett zu unterbinden, war es nicht erfolgreich, weshalb später diese Verfolgung aufgegeben wurde. Kaiser Galerius verfügte ein Toleranzedikt, sodass der christliche Glauben fortan geduldet wurde.

Der Sieg Kaiser Konstantins veränderte die Situation endgültig zugunsten der Christen. Er liess vor der grossen Entscheidungsschlacht christliche Banner an die Schilde seiner Männer anbringen und siegte o mit Gottes Hilfe. Fortan konnte sich jeder frei zu seinem christlichen Glauben bekennen und wurden vom Kaiser unterstützt. Später wurde durch einen anderen Kaiser dass das Christentum zur Staatsreligion erhoben.

Christianisierung

... bezeichnet die Ausbreitung des Christentums als vorherrschende Religion in zuvor mehrheitlich nicht christlich geprägten Regionen oder Ländern.

Das Christentum war deshalb so bekannt, da sich die Anhänger weder beschneiden lassen mussten, sich an keine Speiseregeln zu halten hatten, die Menschen alle als gleichwertig galten, die Beziehung zum Gott persönlicher war und es nach dem Tod ein Paradies gab.

Die Schweiz im römischen Reich

Helvetier

Die Bezeichnung ist auf den keltischen Stamm der Helvetier zurückzuführen. Die Helvetier als Vorfahren der Schweizer wurden zur Symbolfigur. Das Bedürfnis, die Geschichte der eigenen Nation möglichst weit zurückzuführen und sich mit historischen Helden zu schmücken war umso grösser, als im 19. Jhd. die moderne Schweiz gegründet wurde.

Romanisierung

... bezeichnet die Übernahme der lateinischen Sprache und römischen Zivilisation durch andere, meist unterworfene Völker. Es bedeutet dabei im Wesentlichen eine sprachliche und kulturelle Anpassung unter Aufgabe oder Umgestaltung eigener Kulturformen, auch im Gebiet der heutigen Schweiz.

Übergang oppidum-vicus

Siedlungstyp, der aus einer von einer Befestigung umgebenen grösseren Fläche besteht und ab Ende des 2. Jh. v.Chr. im gesamten keltischen Europa (Kelten) nördlich der Alpen Verbreitung fand. Diese "kelt. Stadt" zeichnete sich durch ihre günstige topografische Lage - meist auf einer Anhöhe - und eine wuchtige Wehranlage mit monumentalen Toren aus.

gallrömische Kultur

wir zuvor erwähnt begannen sich im 1. Jahrhundert schon die römische und keltische Kultur zu vermischen zu einer gallrömischen Kultur. Viele Bräuche, Glauben, Sprache usw. wurden von den Römern toleriert, jedoch waren viele Lebensweisen und Güter von den Römern so beliebt, dass diese sich durchsetzten (Bsp. Badekultur, Wasserleitungen, Latein...). So entstand auch die viersprachige Schweiz, da sich alle Gebiete unterschiedlich stark romanisiert hatten.

Zerfall des Römischen Reiches

innere und äussere Faktoren

  • das Reich wurde von Germanen und Sassaniden bedrängt
  • die Regierung verlor immer mehr an Macht
  • die Kosten der Armee belasteten die Wirtschaft
  • Aufstände
  • Soldaten setzten eigenmächtig Kaiser ein, welche sie aber umbrachten wenn sie nicht mehr genehm waren

Deshalb gelang es germanischen Stämmen, die Grenze zu durchbrechen und das Mittelland zu verwüsten. Die Römer mussten sich immer weiter in die Alpe zurückziehen, wodurch sie den germanistischen Einfällen der Völkerwanderungszeit erlagen. Städte begannen zu zerfallen, der Handel mit dem Mittelland wurde beendet und die Übergangszeit zum Mittelalter setzte ein