IMPRESSIONISMUS

Allgemeines über die Epoche

Der Begriff Impressionismus war ursprünglich eine Bezeichnung für eine Gruppe französischer Maler, bevor er dann auf literarische Strömungen übertragen wurde. Typisch für diese Richtung waren die Wiedergabe von Stimmungen, das Zurücktreten der Handlung und eine laufmalerische Sprache.

In der Literatur wurden häufig innere Monologe verwendet, um einen Einblick in die Person, deren Gedanken und Gefühle zu ermöglichen. Die Schilderung der Wirklichkeit tritt gegenüber der Schilderung der Wahrnehmung dieser Wirklichkeit in den Hintergrund. Impressionistische Lyriker erstreben eine möglichst genaue Wiedergabe persönlicher Eindrücke. Zudem erfassen sie seelische Stimmungen und das Flüchtige des Augenblicks sowie die Wiedergabe von Sinneseindrücken. Dies bedingte eine Vorliebe für Lyrik.

Zudem hat Sigmund Freud zu dieser Zeit das Unbewusste und die Träume erforscht, was auch einen Einfluss auf die Literatur hatte.

Wichtigste Vertreter und Werke

  • ARTHUR SCHNITZLER (1862 - 1931) - Leutnant Gustl

Geschichte: "Leutnant Gustl" von Arthur Schnitzler (Novelle)

Zusammenfassung

Nach Ende eines Konzerts, welches Gustel ziemlich gelangweilt verfolgt hatte, gerät er bei den Garderoben mit einem bekannten Bäckermeister namens Habetswallner in einen Streit. Als er seinen Säbel ziehen möchte, hindert ihn der ihm körperlich überlegene Bäcker daran, fasst Gustels Säbel an und beschimpft ihn als "dummer Bub". Die Schmach, dass ein gesellschaftlich tiefer stehender ihn dermassen beleidigt hat, kann er nicht auf sich sitzen lassen. Weil dieser aber kein Mitglied des Militärs ist und deswegen ein Duell auf Leben und Tod, um die Ehre wieder herzustellen, verboten ist, beschliesst Gustel, sich am nächsten Morgen um 7 Uhr das Leben zu nehmen, unabhängig davon, ob der Bäckermeister die "Schmach" anderen weiter erzählt oder nicht.

Auf dem Weg nach Hause durchquert Gustl den Wiener Prater. Die schöne Umgebung und der Duft des Frühlings bringen seinem Selbstmordentschluss ins Wanken. Der Gedanke, von all diesen Dingen Abschied nehmen zu müssen, sowie die Erinnerung an seine Familie, vor allem seine Mutter und seine Schwester, stimmen ihn zutiefst betrübt.

Er schläft auf einer Parkbank ein und erwacht erst am frühen Morgen. Bevor er nach Hause zurückkehrt, wo er alle dem nun ein Ende zu setzen gedenkt, besucht er sein Stammkaffeehaus. Der dort arbeitende Kellner Rudolf berichtet ihm, dass der Bäcker Habetswallner in der Nacht unerwartet an einem Schlaganfall gestorben sei. Erleichtert beschliesst Gustel nun, dies als Zeichen zu sehen und sich doch nicht umzubringen, da der Bäckermeister ja nun tot ist.

Charakterisierung Leutnant Gustl

  • geprägt durch Prinzipien, die er nicht hinterfrage (Ehre)
  • vereinfachtes Denken, basierend auf Vorurteilen (alle anderen sind an allem Schuld, nur er ist unschuldig)
  • ist Antisemit => muss nicht selber denken

Formale Auffälligkeiten

  • Besteht fast nur aus inneren Monologen
  • Viele Punkte "...", die Gedankengänge/-sprünge darstellen sollen
  • Oft "haha" => Ironie, Übertreibung, satirische Elemente => satirischer Text
  • Ganzer Text wirkt nervös, schnell, gestresst
  • sehr mündlich geschrieben: Abschweifungen, viele Gedanken, Unterbrüche, Ellipsen, Abkürzungen

Grundaussage der Geschichte

Die Geschichte kritisierte die ganze Offiziersgesellschaft. Er stellt sie als zu dumm dar, um einen anderen Beruf auszuüben, sie seien Antisemiten und könnten keine Verantwortung übernehmen. Zudem hätten sie einen oberflächlichen Ehrbegriff, da Gustel nur wegen dem Tod des Bäckers seine Ehre nicht wieder herstellt. Dies "entlarvt" den Ehrbegriff des Militärs als hohl und selbstgerecht.

Zudem bezieht Gustl sein Selbstwertgefühl alleine aus der Tatsache, dass er eine Uniform trägt und weil er schon viele Affären mit Frauen gehabt hat.