Das wichtigste Merkmal ist wahrscheinlich der Einfluss der Französischen Revolution.
Die Grundidee der Klassik war, dass der Staat erst dann ihrem Ideal entsprechen kann, wenn eine langsame Entwicklung erfolgt, nicht überstürzte revolutionäre Handlungen.
Zudem konzentrierten sich wichtige Dichter dieser Zeit auf die Städte Weimar und Jena
Kunst und Literatur galten als Erziehungsmethoden für die Menschen. Durch diese beiden Richtungen sollte die Gesellschaft erzogen und zu ihrem Ideal geführt werden.
Das Ideal war die "schöne Seele" - oberste Priorität war Harmonie.
Harmonie bedeutet, Pflicht & Neigung, Sollen & Wollen, Gefühl &Verstand und Schlussendlich auch Natur und Kunst miteinander in Einklang zu bringen.
Wichtige Vertreter dieser Epoche waren die beiden Dichter Goethe und Schiller. Sie waren befreundet und beeinflussten sich auch gegenseitig.
Die Klassik wurde stark durch die Französische Revolution geprägt. Der 3. Stand fordert Freiheit, Gleichheit und Brüderlichkeit.
In dieser Epoche wurden viele Ideen und Ideale der Antike wieder aufgelebt.
Johann Wolfgang von Goethe war einer der bedeutendsten Repräsentanten der deutschsprachigen Dichtung. Er wurde 1749 in Frankfurt am Main geboren und wuchs in wohlhabenden Verhältnissen auf.
Goethes „klassische“ Periode begann mit seiner Reise nach Italien (1786-88). Die Dramen dieser Zeit wie „Iphigenie“ und „Torquato Tasso“ betonen nicht mehr allein das Gefühl. Vielmehr soll das Gefühl vom Verstand gebändigt und veredelt werden. So soll sich der Mensch zu einem sittlich immer vollkommeneren und idealen Wesen entwickeln.
Als er dann nach Weimar zog, lernte er eine Frau kennen und heiratete sie.
Er wurde immer berühmter, zog sich aber auch immer mehr zurück und schuf sich seine eigene Welt der Schönheit und der idealen Formen auf. Auch beschäftigt er sich immer mehr mit der Natur, was sich auch in seinen Gedichten äusserte...
Natur und Kunst
Natur und Kunst, sie scheinen sich zu fliehen
Und haben sich, eh man es denkt, gefunden;
Der Widerwille ist auch mir verschwunden,
Und beide scheinen gleich mich anzuziehen.
Es gilt wohl nur ein redliches Bemühen!
Und wenn wir erst in abgemeßnen Stunden
Mit Geist und Fleiß uns an die Kunst gebunden,
Mag frei Natur im Herzen wieder glühen.
So ist's mit aller Bildung auch beschaffen.
Vergebens werden ungebundne Geister
Nach der Vollendung reiner Höhe streben.
Wer Großes will, muß sich zusammenraffen;
In der Beschränkung zeigt sich erst der Meister,
Und das Gesetz nur kann uns Freiheit geben.
1. Eindruck:
Mir ist zuerst aufgefallen, dass sich die Strophen des Gedichtes reimen. Es ist gleich aufgebaut wie die Sonette zur Zeiten des Barocks, nur dass Goethe es in der Epoche der Weimarer Klassik verfasst hat. Er schreibt über den Zusammenhang der Natur und der Kunst, was sehr neu für ihn ist, da er ja zuvor die Ansichten des Sturm und Drangs teilte, wo die beiden Gegensätze waren.
Deutungsfrage:
Was möchte Goethe mit den beiden Komponenten Natur und Kunst aussagen?
Zusammenfassung und Interpretation:
- Natur und Kunst fliehen zuerst voneinander, finden sich aber zum Schluss doch wieder. Vorher war ein Wiederwiller vorhanden
gewesen, dass Natur und Kunst zusammen gehören, was auch darauf hindeutet, dass dies eher eine neue Erkenntnis ist, die in
der Gesellschaft noch nicht gefestigt ist. Zuvor galten ja die Ideale des Sturm und Drangs, doch nun brach eine neue Zeit an: die
Epoche der Weimarer Klassik
- Es braucht viel Fleiss und Überwindung ("redliches Bemühen"), um festgelegte Stunden der Arbeit ("abgemeßnen Stunden ")
von der Freizeit zu trennen, um so die Freiheit der Natur zu spüren und auch in der Kunst (Arbeit) wieder richtig "funktionieren"
zu können.
- Menschen, die keine Regeln befolgen (ungebundene Geister) werden zwar nach Höhe/Erfolg streben, aber diesen nie
erreichen.
-Um seine Ziele zu erreichen muss man sich zusammenreissen und erst durch das Befolgen von Regeln und Gesetzen erlangen
wir Freiheit.
Aufbau:
Das Sonett ist nach barockem Vorbild aufgebaut und zwar mit zwei Quartetten und zwei Terzetten, wobei Goethe die Verse in 5-hebige Jamben verfasst hat.
Beantwortung der Deutungsfrage:
Natur und Kunst sind voneinander abhängig. Sie bauen aufeinander auf und führen gemeinsam zur Harmonie eines Menschen. Dies war eines der Ideale der Klassik und deshalb von zentraler Bedeutung für die Dichter jener Zeit.
Epochenbezug:
Im Gegensatz zu früher in Sturm und Drang glaubte Goethe um 1800 nicht mehr, dass Natur und Kunst Gegensätze sind, welche sich gegenüber stehen, sondern dass sie sich ergänzen. Die Kunst baut auf der Natur auf.
Gattung: Lyrik
Erzählperspektive: Ich-Erzählperspektive, da Wörter "mir" und "mich" vorkommen.
Es geht um den idealen Menschen und darum, ob wir unserem Schicksal entgehen können. Die Geschichte basiert auf der Mythologie der griechischen Götterwelt du Humanität spielt eine entscheidende Rolle.
1. Eindruck
Fantasievoll, starke Ausdrücke, viele Götter, gehoben
Inhalt
1. Akt - Grundkonflikt Iphigenie
König Thoas will sie heiraten, sie ihn aber nicht, weil ihre Familie verflucht ist und er es so auch wäre. Zudem möchte sie zurück nach Griechenland, was sie auch nicht kann, wenn sie Königin wäre.
Wollen/Neigungen/Wünsche <=> Sollen/Pflichten/Dankbarkeit
Thoas ist ein Barbar, der alle Fremden, die auf die Insel gekommen sind, geopfert hat. Da er Iphigenie beeindrucken möchte, schafft er die Menschenopfer ab. Iphigenie (schöne Seele)
beeinflusst Thoas also zum Guten. Wenn Iphigenie aber geht, führt er die Menschenopfer wieder ein.
Verantwortung für Menschlichkeit und Dankbarkeit <=> Heimat (Griechenland)
2. Akt
2 Fremde kommen nach Tauris (2 Griechen). Sie weiss, dass wenn sie nun gehen würde, für den Tod der beiden verantwortlich wäre.
3. Akt
Iphigenie findet heraus, dass einer der beiden ihr Bruder ist, der andere ein Freund von ihm => Problem muss gelöst werden!
Orest (Bruder) hat ihre Mutter getötet, da sie den Vater getötet hat.
4. Akt
Pylades (Freund) plant ihre Flucht, während Iphigenie Thoas hinhalten soll. Sie muss sich nun entscheiden zwischen Lüge und der Wahrheit. Wenn sie gelogen hätte, hätte sie ihre Reinheit aufs Spiel gesetzt, doch wenn sie Ihren Bruder und sein Freund verraten hätte, bestände die Möglichkeit, dass diese getötet würden und sie nicht mehr zurück nach Griechenlang kommt.
5. Akt
Sie sagt Thoas die ganze Wahrheit und hofft immer noch auf ihren guten Einfluss auf ihn. Er sieht ein dass sie recht hat und lässt sie zuerst widerwillig gehen, nachher aber ein freundlicher Abschied. Durch ihre schöne Seele hat Iphigenie den Fluch ihrer Familie gebrochen und Thoas hat die Todesstrafe nicht mehr eingeführt. Iphigenie geht mit ihrem Bruder zurück nach Griechenland.
Humanität => schöne Seele = Gleichheit, Ehrlichkeit, Herz, Gutes, gleiche Werte,
Vereinigung von Vernunft/Pflicht (Aufklärung) & Gefühlen (Sturm & Drang)